Kurzüberblick
Die "Stadtkirche" zählt zu den ältesten Gebäuden der Stadt Hoyerswerda. In den vielfältigen Kriegen und Stadtbränden, die die Stadt im Laufe der Jahrhunderte heimgesucht haben, blieb die Kirche auf wunderbare Weise verschont bis 1945. Im Kunstführer der ehemaligen DDR stand über die Pfarrkirche (gemeint ist die Johanneskirche) von Hoyerswerda zu lesen:Die Johanneskirche und der Innenbereich heute
Im Frühjahr 1958 kam geschenkweise ein Renaissance-Flügelaltar aus dem Jahre 1581 aus der Dorfkirche Zabeltitz in die Johanneskirche. Ebenfalls geschenkweise erhielt die Kirche eine hölzerne Renaissance-Taufe aus Groß-Radisch. Die Sandstein-Taufe, ein Meisterstück des Görlitzer Steinmetzmeisters Schiemann aus dem Jahre 1961, erwarb die Gemeinde käuflich 1981. Die Sandstein-Kanzel wurde 1966 eingebaut, sie stammt von dem Dresdener Bildhauer Hempel. Das Gestühl wurde 1963 eingebaut und 2004 restauriert. Die frühere Empore zu beiden Seiten des Schiffes wurde nicht wieder eingebaut, lediglich die Orgelempore gegenüber dem Altar. Die dreimanualige Orgel der Firma Eule, Bautzen, wurde in der Adventszeit 1967 fertig. Sie hat 26 Register, 1.872 Pfeifen und eine mechanische Schleiflade. Die Kirche besitzt vier Glocken. Seit 1957 erklangen neben einer aus Hamburg "heimgekehrten" Bronzeglocke drei Stahlglocken. Als die Bronzeglocke gesprungen war, ließ die Gemeinde in Apolda eine neue Stahlglocke im gleichen Ton gießen, die 1966 auf den Turm kam. Der Kirchturm konnte schließlich 1984/85 im kirchlichen Sonderbauprogramm auch wieder aufgebaut werden. Der Wiederaufbau erfolgte nach barockem Vorbild von 1526 bis 1850. Er erhielt Kugel und Kreuz und auch wieder eine Uhr. Hatte der Turm bis 1945 eine Höhe von ca. 70 m, ist er jetzt etwa 55 m hoch. Sämtliche Kirchenfenster wurden 1993 bis 1995 mit Hergiswyler Mondscheiben durch die Firma Hein Derix aus Kevelaer/Niederrhein erneuert. 1994 konnten die Restaurierungsarbeiten an dem spätgotischen Kruzifix, welches ursprünglich aus der Kreuzkirche stammt, abgeschlossen werden. Die Entstehungszeit liegt vermutlich nach 1500, böhmische Schule. Die Sakristei (Eingang zum Andachtsraum unter dem Kruzifixus) besitzt ein schönes Zellengewölbe. Darüber befindet sich die ehemalige Herrschaftsloge mit einem Backsteingiebel aus dem 19. Jahrhundert. Unter dem linken Emporenaufgang befindet sich die Grabplatte von Pfarrer Wilhelm Tschernik (gest. 1958). Er wirkte von 1946 bis 1958 in Hoyerswerda und war der prägende sorbische Pfarrer unserer Johanneskirchengemeinde. Der Wiederaufbau der Kirche nach dem 2. Weltkrieg ist ihm maßgeblich zu danken. Seit dem 11. September 2005 besitzt die Johanneskirche ein weiteres Kleinod: ein 1,65 m mal 2,58 m großes Ölbild "Ecce homo" aus dem Jahre 1949 von Hardy Schneider-Sato (27.06.1919 in Hoyerswerda geboren; 18.12.2002 in Karlsruhe verstorben). Dieses Bild wurde von der Witwe Frau Gerda Schneider der Johanneskirchengemeinde geschenkt. Im Turmraum steht ein altes Grabdenkmal, die sogenannte Auenmüller-Statue (um 1802), das eine junge Frau mit einem Kind an der Hand darstellt (vermutlich aus der Schule des Bildhauers Gottfried Schadow). Das ursprünglich über der Gruft an der Ostseite der Kirche (außen) befindliche Sandsteindenkmal kehrte nach mehrjähriger Restaurierung im Jahre 2005 nach Hoyerswerda zurück und erhielt zum Schutz vor Witterungseinflüssen einen Platz im Innenraum der Kirche. Eine Kopie (Beton) steht auf dem nördlichen Rasenplatz neben der Johanneskirche. Zum Erntedankfest im Jahr 2007 feierte die Johanneskirche ihr 50jähriges Kirchweihjubiläum.